Friday, September 28, 2018

Skopje Teil 1: Ganz oben - siehe unten! Galerija 7

 


Hallo treuer Blogleser, seit nun mehreren Jahren habe ich hier nichts mehr geschrieben, dabei bin ich tatsächlich auch gereist. Sogar außerhalb Europas! Nun gut: der EU! Vor fast genau einem Jahr zum Beispiel nach Skopje. Das kennen übrigens die meisten nicht. Dies muss man gegebenfalls auch nicht ändern, es sei denn man hat wirklich schon alles andere auf der Welt gesehen. Aber wie man so schön sagt: Don't look back in anger. Es gibt auch wirklich schöne Dinge in Skopje. Man muss nur manchmal hinter den Efeu schauen...





Skopje ist die Hauptstadt von Mazedonien und touristisch als Städteziel nicht unbedingt die erste Wahl. Ich muss leider auch mit gespielt-bestürztem mitteleuropäischem Anspruch sagen: zu Recht. Allen die sich jetzt die berechtigte "But why"- Frage stellen: Ich war da, weil eine Freundin aus Mazedonien ist und ich mir gerne Metropolen abseits von Barcelona, Rom und Prag anschaue. Ich habe ein Herz für den Wilden Osten und nach Riga bin ich leider nicht mehr wirklich in diese Himmelsrichtung geflogen. Daher: SKOPJE. Außerdem: Ab Hamburg fliegt Wizz Air wirklich günstig hin. Also nicht: But why? Sondern: Why not?


The Home of Kitsch

 

  

Was hat Skopje wirklich in Massen zu bieten: Statuen. Leider keine alten. Die ganze Stadt ist voller Nachbauten von monumentalen Werken aus Europa, leider schlecht kopiert, leider kein Marmor. Leider schon nach wenigen Jahren am Bröckeln und Bröseln. Daher fühlte ich mich persönlich oft wie in einer Art Disney Land. Aber leider habe ich auch ein großes Herz für Skurriles und Kitsch und Halbfertiges und Unperfektes, daher fand ich das Reiseziel jetzt gar nicht schlimm. Ich finde an allem etwas Gutes, ein Persönlichkeitsmerkmal, was mich in meinem Leben schon weit gebracht hat, zum Beispiel nach Skopje. Das Schiff auf dem Bild liegt übrigens auf dem Trockenen, der Fluss ist keiner. In Skopje sind viele Dinge nicht so, wie sie scheinen. Und die Fotografin (moi) hat aus Gründen der Dramaturgie einfach draufgehalten. Zu Statuen mache ich aber einen eigenen Post, es waren einfach zu viele, um sie nicht entsprechend zu würdigen.






Wer mich kennt, weiß, dass man mein Herz vor allem mit unaufdringlicher Liebenswürdigkeit und Essen gewinnen kann, ein dramatischer Brunnen hilft auch! All das fand ich in Skopje! Die Menschen waren nett, ein paar sprachen lustiges Englisch, wenige sogar Deutsch. Das alles überall in Kyrillisch steht und ich das wirklich überhaupt nicht raffe, war zwar nicht hilfreich, hat aber auch nicht geschadet. Ich habe außer kokoška (Huhn) nichts auf Mazedonisch behalten, habe zwar wiederholt und intensiv auf youtube so kleine Sprachvideos geschaut, aber mein Hirn weigerte sich irgendwelche Vokabeln zu behalten und das, obwohl ich Sprachen eigentlich sehr schnell und gerne lerne. Nicht so Mazedonisch. Mein Hirn sagte: нема (Nema, zu dt: Nein) 

The old, the Berg and the hungry  

 


Das Hotel Arka samt Panoramaterasse liegt angrenzend an den Alten Basar, auch gleich meine Lieblingsgegend in Skopje, da dieses Areal tatsächlich noch original alt und mitunter erschreckend baufällig ist. Für den Hinterkopf: Im Jahr 1963 ist ein Großteil der Innenstadt von Skopje (damals noch Jugoslawien) durch ein Erdbeben zerstört worden. Im Hintergrund seht ihr übrigens den Berg Vodno und das "Millenium Cross". Touristisch ist man da oben am Höhepunkt. Aber dazu mal in einem anderen Blogbeitrag deutlich mehr. 
(Ich weiß, das hier dieses komische Kommentar/Social-Widget außer Kontrolle geraten ist, ich finde aber akut keine Lösung, es zu ändern. Wenn Du eine weißt, mail mir!)

So, wer hat Hunger?

Absolute Skopje-Empfehlung: Galerija 7



 


Den allerbesten Laden fand ich durch Zufall/Verzweiflung. In der ultimativen Nähe des Hotels zeigte mir Foursquare ein bestbewertetes türkisches Restaurant am Alten Basar an: Galerija 7. Das Restaurant dann ohne Google Maps zu finden, war ein anderes Ding. Da es a) unscheinbar b) unbeleuchtet und c) durch Efeu oder anderes Gestrüpp völlig zugewuchert war. Ich musste sogar bei Tageslicht noch mal hin um ein Orientierungsfoto zu machen, damit ihr, liebe Leser, nicht mit leerem Magen ewig danach suchen müsst. Obwohl es sich lohnen würde. Wirklich!

Berühmt ist das rustikale Galerija 7 für die Türkische Pizza (Lahmacun), das ist mit 90 Mazedonischen Denar und umgerechnet 1,50 Euro wirklich unfassbar günstig und das Essen ist einfach soso grandios. Ich war schon in Istanbul, aber diese türkische Pizza war besser!

 
*dies 

Der Rest der Karte bestand übrigens aus diesen gefüllten Fladen. Da ich die Gerichte außer dem Lahmacun (ganz oben, siehe unten ;) absolut nicht entziffern und der Kellner kein Englisch konnte, zeigte ich einfach todesmutig auf irgendwas und bekam dies*. Diese Fladen gibt es mit einer türkischen Wurst, Oliven und das dritte habe ich leider vergessen. Aber ein wenig Thrill soll euch ja noch erhalten bleiben. Sorry übrigens für die schlechten Bilder, aber ich hatte die ganze Reise quasi überwiegend mobil fotografiert. 





Damit ihr nicht irregeführt werdet, habe ich dieses Bild nicht bearbeitet. Ja, das ist Galerija 7 bei Tageslicht. Der Name steht nur ganz klein auf kyrillisch über der Eingangstür, ansonsten ist dort kein Schild. Good luck!




Das ist die übersichtliche Karte. Ganz unten sind die Getränke, das oberste ist Cay (Tee), dann Ayran und Coca Cola. Da Galerija 7 ein türkisches (muslimisches) Geschäft ist, gibt es hier keinen Alkohol. 



Gönnt euch einen Tee. Oder drei.

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