Thursday, September 12, 2019

Heisskalte Engel: Rom im Januar oder "Fettwerden in drei Tagen"


Da ich mich für keine Überschrift entscheiden konnte, habe ich einfach alle genommen. Genial, oder?

Bereits im Januar diesen Jahres war ich mit Mann und ohne Kind in Rom. Für mich war es der erste Besuch, bislang konnte ich der ewigen Verlockung widerstehen. Warum, weiß ich gar nicht. Ich finde Italien super, ich mag alte Steine, Engel und guten Kaffee. Es war an der Zeit.

Natürlich wurde einen Tag vorher der Flug gecancelt, aber dank Hartnäckigkeit und auch ein Minibissi Glück (Halleluja!), wuppte uns Lufthansa dann statt direkt ab HH über München nach Rom. Grazie!




Essenstechnisch sind wir gleich gut und naheliegend gestartet, denn direkt unter unserem Airbnb-Apartment im Stadtteil Navona gab es, empfohlen von der Vermieterin, die erste Überraschung "Pesce fritto e baccalà" befindet sich in der Via del Teatro Pace 37. Die Anmutung einfach, freundlich, maritim. Der Wirt konnte wenig englisch, dank eines Übersetzungswirrwarrs wartete aber gleich die erste gastronomische Bekehrung in Italien. Der Mann mag keinen Fisch, ich mag keinen Oktopus... Ratet, was wir gegessen haben! Exakt. Und es war soso gut! Die Preise des Restaurants gehen völlig in Ordnung. Wer am Plaza Navona ist, is(s)t quasi fast da!



Ein bisschen müde vom frühen Aufstehen (4.45 Uhr), schlenderten wir bei strahlend blauem Himmel (und circa 12 Grad) durch Rom, das Minibissi Glück wirkte sich auch meteorologisch aus. Auf der Suche nach dem ältesten, besten, superlativ-superlativ, Kaffeeladen in Rom: Sant Eustachio il caffè. Ein wenig schwierig zu finden, aber wenn ihr nach oben schaut und den Hirsch mit Kreuz seht, seid ihr richtig, einfach auf die gegenüberliegende Straßenseite wechseln. Bei unserer Ankunft war der Laden glücklicherweise fast leer (wir haben ihn auch noch anders erlebt), daher gönnten wir uns mal einen Sitzplatz.


Der beste Kaffee, den ich in meinem Leben (bisher) getrunken habe. Ich nehme gerne Gegenvorschläge an, aber die Latte hängt so hoch, da können alle Hipsterröstereien artig drunter Limbo tanzen.


Noch was Süßes zum Kaffee? Als Souvenir empfehle ich zumindest eine Dose Kaffee oder Mokka, wenn nicht sogar eine der schönen gelben Tassen. Wir haben sowohl als auch zuhause stehen und ich freue mich immer wieder sie zu sehen. Aber ich mag auch die Farbe gelb, vielleicht fehlt mir da die journalistische Distanz.



Mit genug Koffein im Gepäck, kann man den langen Winter in Deutschland auch leichter überstehen. Für Euch getestet.



Folgendes ist kein Geheimtipp, dafür ist Giolitti viel zu bekannt, aber und ich kann es nur eiskalt in Großbuchstaben tippen: ZU RECHT. Wir hatten auch hier (mal wieder) Glück und mussten nur kurz Schlangestehen.



Ich glaube, im Endeffekt ist es wumpe, was ihr bestellt, ich hatte Mango und Pistazie und das war geschmacklich so überragend, das ich glaube, die können aus einfach allem das beste Eis machen. Beweisführung und geschmackliche Bekehrung Teil 2: Der Mann hat sich Bananeneis bestellt, ich mag eigentlich wirklich jede Eissorte, aber Banane fand ich schon als Kind schwierig. Aber ich muss sagen, er war so begeistert, das ich mich hab mitreissen lassen und es dann probiert habe und hatte glaub ich sowas wie eine l'epifania di gelato. Das war so grandios, das ich mich ernsthaft frage, was die da reinmachen. "Das schmeckt besser als Banane, wie geht das?" Ich will allein für dieses Eis zurück nach Rom. Ernsthaft.



Der Inbegriff einer italienischen Süßspeise ist ja für uns Deutsche ja so im Schnitt das Tiramisu. Das kannst Du aber nicht mehr in Deutschland essen, wenn Du es in Rom gegessen hast. Aber wenn Du es Dir schon für immer versauen musst, dann doch vielleicht gleich bei "Two Sizes". Der Name verrät es, es gibt Tiramisu in genau zwei Größen. Vielleicht nimmt man auch zwei Kleidergrößen zu, wäre aber schwerer zu vermarkten. Wie dem auch sei, es ist es wert.




Der Laden Two Sizes ist sehr klein und besteht eigentlich nur aus einer Theke und einem großen Kühlschrank. Passt!


Wir hatten einen großen und zwei kleine Tiramisu-Becher, die Sorten "normal", Peanut Butter und Pistazie. Da ich eine absurde Vorliebe für Pistazie habe, fand ich es am Besten. Alle drei waren köstlich. Tipp: Nehmt lieber nur die Kleinen (es reicht!) und dafür alle Sorten, die schmecken doch tatsächlich unterschiedlich und wer weiß, ob Euch nicht so der Geschmack des Jahrhunderts durch die Lappen geht. Wäre überdimensional schade.



Disclaimer: Wir waren drei Tage in Rom und ich habe das nicht an einem Tag gegessen. Ich habe alles selbst bezahlt und würde das wieder tun! Engel gab es auch, viele sogar, hier noch eine andere Perspektive vom Obrigen. Pizza und Pasta hatten wir natürlich auch, absolut himmlisch, aber dazu mal einen eigenen Eintrag, dieser hier hat schon so viele Kalorien.




Zum Abschluss eine Weisheit aus Rom: Fate l'Amore non fate la Dieta ;)





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